Der Marburger Bund warnt vor einem Kollaps der Kliniken durch riskante Feiern zu Weihnachten und Silvester.
Größere Zusammenkünfte in geschlossenen Räumen seien vor allem dann Treiber von Infektionen, wenn Alkohol im Spiel ist, wie bei Silvester. Die Belastung der Kliniken sei über die Weihnachtsfeiertage ebenso hoch wie jetzt gerade. Um einen „Kollaps“ zu vermeiden, müssen Risiken minimiert werden.
Der Vorsitzende des Weltärztebundes Frank Ulrich Montgomery hält es „medizinisch-epidemiologisch für „Wahnsinn, über Weihnachten die Kontaktbeschränkungen zu lockern. Der Virus kennt kein Weihnachten und kein Ramadan“. Er geht davon aus, das nach den Feiertagen die Infektions- und Todeszahlen wieder steigen werden.
Der Chef des Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, kritisiert die Corona -Maßnahmen als nicht weitgehend genug. Der Verband hätte eine Maskenpflicht im Klassenzimmer schon ab der 5. Klasse und für Grundschüler befürwortet. Problematisch sei auch der Umstand, dass der angesetzte Inzidenzwert von 200 für weitere Einschränkungen um das Vierfache über der Empfehlung des RKI liegt.
Städtetagspräsident Burkhard Jung beklagt mangelnde Weitsicht bei den Beschlüssen. „Wir hätten uns in den Städten Klarheit für einen längeren Zeitraum gewünscht. Die Menschen brauchen eine Perspektive“. Besonders betroffen seien dabei auch Kultur, Vereine und Gastronomie. Er hofft, das mit Beginn der Impfungen bundesweite Lockerungen möglich sind, wenn das Infektionsgeschehen denn auf die Impfungen reagiert.
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